Langer Pfeffer - Der große Unbekannte - Pure Pepper

Langer Pfeffer - Der große Unbekannte

Ich mochte erst nicht recht glauben, dass langer Pfeffer tatsächlich zur Pfefferfamilie gehört – mit diesem Aussehen. Doch Tatsache ist: Er ist neben dem uns bekannten schwarzen, weißen und grünen Pfeffer sogar der einzige Pfeffer, der sich rechtmäßig mit diesem Namen schmücken darf. Denn auch er ist in der botanischen Bezeichnung ein Piper, genauer ein Piper retrofractum.

Wie sieht langer Pfeffer aus?

Er gilt als die erste Pfefferart, die Europa bereits in der Antike erreichte. Und war lange vor dem heute gebräuchlichen schwarzen Pfeffer bekannt. Langer Pfeffer sieht anders aus als die bekannten kleinen Pfefferkörner. Er hat eine längliche, röhrenförmige Form und wird auch Stangenpfeffer genannt. Langer Pfeffer ist etwa 3 - 5 cm lang. Die Farbe variiert von hellbraun bis dunkelbraun und manchmal hat er auch rostige oder rötliche Töne. 

Wie ein Weidenkätzchen

Sie wächst aber nicht, wie man es vielleicht erwarten würde, hängend nach unten, sondern stolz und aufrecht stehend an dem dazugehörigen Pfefferblatt. Erstaunlich ist der geringe Bekanntheitsgrad des langen Pfeffers in unseren Regionen, denn eigentlich ist er der älteste, den man in Europa kennt. Warum man ihn heute bei uns kaum noch kennt, mag an seinem eigenwilligen Aroma liegen, das nicht gerade jedem Geschmack entgegenkommt.

Zu Zeiten des römischen Empire

Die Römer dagegen schätzen dieses Pfeffergewächs sehr. Sogar so sehr, dass sie bereit waren, das Dreifache des Preises für herkömmlichen schwarzen Pfeffer zu zahlen. Warum dieser Pfeffer später fast ganz in Vergessenheit geriet, mag mit der Entdeckung Amerikas und damit mit der Entdeckung von Chili zu tun haben. Oder vielleicht auch mit der Tatsache, dass er zu damaliger Zeit anfälliger für Verderben und Fäulnis während des Transports war, da er mehr Feuchtigkeit enthält.

Langer Pfeffer wächst in Indonesien, Indien und auch Kambodscha.

Wie schmeckt langer Pfeffer?

Anders als herkömmlicher schwarzer Pfeffer ist langer Pfeffer zugleich scharf und süß – ähnlich einer Mischung aus weißem Pfeffer, Muskat oder Kardamom. So gibt er Gerichten eine ganz besondere Note. Man kann ihn an Stelle von schwarzem Pfeffer verwenden, oder auch zusätzlich. Er ist um einiges schärfer als schwarzer oder weißer Pfeffer. Pur im Mund ist er äußerst scharf und hinterlässt einen kribbelnden und leicht betäubenden Nachgeschmack.

Wie benutzte ich langen Pfeffer?

Ich liebe es, langen Pfeffer in süßen Desserts zu verwenden. Köstlich sind die gebrochenen Pfefferkätzchen zum Beispiel auf karamellisierter Ananas oder in einem Granatapfel-Pfeffer-Cocktail. Gut zu verwenden ist er auch in Gewürzmischungen wie Ras el-Hanout. Pur harmoniert er – sparsam dosiert – sehr gut mit Jakobsmuscheln, Wild oder auch Lammbraten. Indische Köche nutzen den langen Pfeffer, um köstliche rohe Gemüsepickles (Achar) zu würzen, während Indonesier und Malaysianer ihn in kochenden würzigen Curries simmen. Sehr wichtig und unentbehrlich ist er außerdem für die ayurvedische Küche mit ihren verschiedenen Churnas.

Wie mahle ich langen Pfeffer?

Zerkleinern Sie langen Pfeffer am besten im Mörser. Versuchen Sie nie, ihn in der Pfeffermühle kleinzukriegen, denn er wehrt sich und stellt sich quer. Wenn Sie ihn für eine Mühle verwenden wollen, dann brechen sie den Pfeffer vorab in zwei oder drei kleine Teile, dann hat die Mühle keine Mühe.

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